Die Vatikanischen Museen beherbergen vor allem die päpstlichen Kunstsammlungen und befinden sich auf dem Territorium der Vatikanstadt.
Die Sammlung ist eine der wichtigsten und größten der Welt und umfasst die Bereiche orientalische Altertümer (Altes Ägypten und Assyrien), klassische Antike (griechisch-römische Kunst), etruskisch-italische Altertümer (heutiges Italien vor der Römerzeit), frühchristliche und mittelalterliche Kunst (3.–14. Jahrhundert), Kunst von der Renaissance (15. Jahrhundert) bis ins 19. Jahrhundert, zeitgenössische Kunst und eine völkerkundliche Sammlung. Der wohl bekannteste Teil, der im Zuge eines Museumsbesuchs besichtigt werden kann, ist die Sixtinische Kapelle.
Die Cappella Sistina wurde zwischen 1475 und 1483 unter Sixtus IV. erbaut, nach ihm benannt und am 15. August 1483 eingeweiht. . Die Kapelle entspricht in den Proportionen dem Salomonischen Tempel der Bibel, ihre Länge entspricht in etwa der doppelten Höhe und der dreifachen Breite. Die Wände mit den Lünetten hatten bei Baubeginn durch den Florentiner Architekten Giovannino de Dolci 14 Fenster erhalten, die im 16. Jahrhundert zugemauert wurden. Eine marmorne Schranke teilt die Kapelle in zwei Bereiche, wobei sie der Geistlichkeit bei der Zelebration großen Raum lässt. Die Wandgemälde zeigen Szenen aus dem Leben Jesu und Mose und wurden von bekannten Malern der Renaissance geschaffen: Sandro Botticelli, Pietro Perugino, Domenico Ghirlandaio, Cosimo Rosselli, Biagio d’Antonio und Luca Signorelli. Die unter Julius II. beauftragten und durch Michelangelo ausgeführten weltberühmten Deckenmalereien folgt einer programmartigen Ikonographie und beinhaltet Darstellungen wichtiger Episoden des Alten und Neuen Testamentes. Sie wurden am 1. November 1512 enthüllt und zeigen auf insgesamt 520 m² Szenen aus der Genesis mit 115 überlebensgroßen Charakteren. Besonders der Ausschnitt „Die Erschaffung Adams“ ist ein weltberühmtes und oft reproduziertes Werk. Es zeigt, wie Gottvater mit ausgestrecktem Finger Adam zum Leben erweckt. Papst Clemens VII. wollte Michelangelos Jüngstes Gericht auf der Altarwand haben und opferte dafür die vorhandenen Werke von Perugino. Die verblasste Farbenkraft der Fresken wurde gegen Ende des 20. Jahrhunderts in aufwendiger Säuberungsarbeit gründlich restauriert.