Der Milford Sound ist ein Fjord auf der Südinsel. Der 15 km lange Fjord ist die wichtigste Touristenattraktion des Fiordland-Nationalparks im Südwesten der Insel und gehört somit auch zum Weltnaturerbe der UNESCO. Der Milford Sound wurde nach dem walisischen Ort Milford Haven benannt. Rudyard Kipling hatte den Sound einmal das achte Weltwunder genannt.
Der Fjord entstand durch die Gletscherbewegungen der Eiszeiten. Die höchste Erhebung ist der Mitre Peak (Bischofshut) mit 1692 Metern. Durch Steigungsregen an den direkt anschließenden neuseeländischen Alpen gehört der Milford Sound zu den regenreichsten Gebieten der Erde. Jährlich fallen hier bis zu 8000 mm Niederschlag.
Das Wasser des Fjordes bildet zwei Schichten. Das schwerere salzhaltige Meerwasser wird von einer Schicht Süßwasser überdeckt. Diese enthält viele durch den starken Regen aus dem Boden gelösten Gerbstoffe. Dadurch herrschen im darunter liegenden Salzwasser Lichtverhältnisse die es sonst nur in weit größeren Tiefen gibt. So lassen sich im Milford Sound Flora und Fauna der Tiefsee beobachten.
Die natürliche Schönheit dieser Gegend zieht jeden Tag Tausende Besucher an. Von Queenstown aus dauert eine Autofahrt zum Milford Sound über fünf Stunden. Schneller geht es von Te Anau, wo die 119 km lange Milford Road beginnt, welche extra für touristische Zwecke angelegt wurde. Die Fahrt führt durch unveränderte Gebirgsregionen, vorbei an den Mirror Lakes, Lake Gunn mit seinem mit Moosen und Farnen bewachsenen Zauberwald, bevor der 1200 m lange Homer Tunnel durchfahren wird, der sich in eine mit Regenwald bedeckte Schlucht öffnet, die zum Milford Sound führt.
Berühmt unter Wanderern sind die mehrtägigen Wandertouren rund um den Milford Sound. Die bekannteste unter ihnen ist der Milford Track, der rund 4 Tage dauert und zwischen Oktober und April auf eine bestimmte Anzahl von Wanderern beschränkt wird.