Im Gebiet rund um den Mückensee (Myvatn) im Nordosten Islands ist die Vielfalt vulkanischer Bildungen besonders stark ausgeprägt. Der mit 37km2 viertgrößte See Islands liegt 278m über dem Meeresspiegel und ist selbst vulkanischen Ursprungs. Das ganze Gebiet ist auch heute noch vulkanisch aktiv, da die Grenze zwischen der Eurasischen und der Amerikanischen Kontinentalplatte hier verläuft.
Der Mückensee entstand vor etwa 3500 Jahren bei einem Ausbruch des Schildvulkans Ketildyngja. Die ausströmende Lava – sie wird als Ältere Laxá-Lava bezeichnet – bildete einen Damm, der den Abfluß des Myvatnbeckens verschloß. Das Wasser staute sich und bildete die Urform des Mückensees. Vor 2000 Jahren kam es zu einem weiteren großen Vulkanausbruch.
Der See hat seinen Namen von den im Sommer teilweise sehr großen Mückenschwärmen, die jedoch Grundlage für den großen Fischreichtum und die einmalig große und vielfältige Entenpopulation sind. Es handelt sich dabei überwiegend um harmlose Zuckmücken, die nicht stechen, aber auch etwas lästigere Kriebelmücken kommen vor. Es gibt im Sommer zwei Perioden von je etwa zwei Wochen in denen sie regelrechte schwarze Säulen am Ufer des Sees bilden.
Die große Zahl an verschiedensten Entenarten machen ihn auch zu einem Mekka für Ornithologen. Die Ursache für die zahlreichen Insekten und für die sich von ihnen ernährenden Vögel ist, dass der Mývatn einerseits sehr flach ist und andererseits unterirdisch von heißen Quellen gespeist wird. Darum friert er im Winter auch nur teilweise zu.