Die Bláa Lonið (deutsch Blaue Lagune) ist ein Thermalfreibad bei Grindavík auf der Reykjanes-Halbinsel auf Island. Sie liegt nahe der Hauptstadt Reykjavík und des internationalen Flughafens in Keflavík und ist eine bekannte Touristenattraktion in Südwest-Island.
Der See entstand als „Abfallprodukt“ des nahe gelegenen Geothermalkraftwerkes Svartsengi. Dort wird ein Gemisch aus Meer- und Süßwasser aus einer Tiefe von etwa 2 km, das in dieser Tiefe bis zu 240 °C heiß wird, zur Oberfläche gepumpt, wo es zur Stromerzeugung genutzt wird. Anschließend fließt es in das umliegende Lavafeld. So bildete sich dort ein Salzwassersee in der typisch blau-weißen Farbe.
Zuerst kam der lokalen Bevölkerung der Gedanke, darin zu baden, bis schließlich das Thermalbad errichtet wurde. Dieses pumpt mittlerweile auch eigenes Thermalwasser aus der Erde. Einen besonderen Reiz hat das Baden in der Winterzeit. Das Wasser im Thermalbad hat eine Temperatur von etwa 37–42 °C und enthält Mineralsalze, Kieselerde und Algen.
Baden in diesem Wasser lindert nachweislich Psoriasis (Schuppenflechte) und andere Hautkrankheiten. Neben den Thermalbädern werden auch Saunen, Massagen und Dampfbäder angeboten sowie eine Reihe von Schönheitsprodukten aus den im Wasser enthaltenen Salzen und Algen hergestellt.
Das Bad erhielt den Isländischen Umweltpreis 1999. Derzeit wird das Bad weiter ausgebaut, die Umbauarbeiten sollen bis Januar 2008 abgeschlossen sein. Es wird damit auf die stetig steigenden Besucherzahlen reagiert.