Lagoa do Fogo (portugiesisch ‚Feuersee‘) ist ein See in Portugal auf der Azoren-Insel São Miguel. Der Kratersee liegt in der Inselmitte in der inneren Caldera des Schichtvulkans Água de Pau und entstand 1563 nach einem Ausbruch des Pico da Sapateira, den es seitdem nicht mehr gibt.
Der See befindet sich auf einer Höhe von 575 m über dem Meeresspiegel und zählt damit entgegen häufiger Verlautbarung nicht zu den höchstgelegenen Seen der Insel, sondern eher zu den tiefer liegenden. Noch aus der Entstehungszeit ist im Tiefenwasser des Sees Kohlendioxid in flüssiger Form eingeschlossen. Das Seewasser hat einen niedrigen pH-Wert, trotzdem leben Fische und Amphibien im See.
Der See liegt in einer Gebirgszone, die kaum besiedelt ist und zudem behördlich gegen Verbauung geschützt ist. In der Umgebung gibt es noch endemischen Lorbeerwald, der im wärmeren Tertiär auch in Europa und im übrigen Mittelmeerraum heimisch war. Die Vegetation umfasst eine Vielfalt azoreanischer Endemiten.
Die Gegend gilt als Vogelparadies. Trotz der Entfernung zum Meer nisten hier Seevögel wie die Fluss-Seeschwalbe und der atlantische Vertreter der Mittelmeermöwe. Dieser seltene Lebensraum wurde 1974 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die Umweltbedingungen des Sees sind verglichen mit anderen Seen der Insel günstig. Dennoch ist auch hier der Nährstoffgehalt so hoch, dass das Wasser als mesotroph eingeordnet wird. Eine schöne Wanderung führt zum Lagoa do Fogo.