In der Nähe des Ortes Downhill befindet sich eine der wohl absonderlichsten Sehenswürdigkeiten Nordirlands: In den frühen 1770ern ließ der protestantische Bischof von Derry, mit vollem Namen Frederick Augustus Harvey Earl of Bristol, dort den prunkvollen Downhill Palace erbauen. Seine einstige Pracht lässt sich heute jedoch nur noch erahnen, denn 1851 wurde der Palast von einer schweren Feuersbrunst heimgesucht, welche ihn bis auf die Grundmauern niederbrannte.
Der Bischof ließ im Jahre 1789 einen Rundtempel direkt auf den Rand der steil herabfallenden Klippen errichten, um dort in den milden Sommermonaten seine private Bibliothek unterzubringen. Da es im 18. Jahrhundert in der umliegenden Gegend keine einzige Kirche gab, erlaubte er den ansässigen katholischen Gläubigen außerdem einmal pro Woche, sich in diesem Gebäude zur Andacht zu versammeln.
Der Bischof muss nicht nur außerordentlich reich sondern auch ausgesprochen baufreudig gewesen sein. Denn 1778 ließ er auf dem weitläufigen Areal seines Besitzes (Bishop’s Gate genannt) ein stattliches Mausoleum für seinen verstorbenen Bruder errichten. Doch auch dieses Bauwerk stand unter keinem guten Stern: Es verlor 1839 während eines starken Sturmes seine Spitze.
Nachdem das Bauwerk vor einigen Jahren beinahe in den Atlantik zu stürzen drohte, nahm sich 1998 dankenswerterweise der National Trust dem Gebäude an. Der Felsen rund um den Mussenden Tempel wurde ein wenig verstärkt und er kann seitdem wieder besichtigt werden.