Irland: Derry

Derry

 

Derry (vorher City of Londonderry) ist eine Stadt in Nordirland (Großbritannien). Sie ist mit etwa 100.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Nordirlands und liegt in der Grafschaft Londonderry an der Grenze zur Republik Irland. Seit 1973 bildet Derry einen der insgesamt 26 Bezirke Nordirlands.

Als Derry im 17. Jhdt. in den Besitz der Stadt London gelangte, wurde der Ort in Londonderry umbenannt. Bei der Teilung Irlands 1921 verlor Londonderry sein natürliches Hinterland und erlebte einen raschen wirtschaftlichen Niedergang. Vor allem die Katholiken waren von der Armut betroffen.

Am 30.1. 1972 (Bloody Sunday) eröffneten britische Soldaten das Feuer auf friedliche katholische Demonstranten und töteten 13 Menschen. Die Spaltung in der Gesellschaft ist seither in dieser Stadt besonders ausgeprägt. In der ummauerten Innenstadt (Waterside) leben die Protestanten, am rechten Ufer des Foyle-Flusses an den Hängen der Bogside siedeln die Katholiken.

Sehenswert ist die mittelalterliche Altstadt von Derry mit der 1,5 km langen und bis zu 8 m hohen, begehbaren Stadtmauer aus dem 17. Jahrhundert, die nahezu im Originalzustand (bis auf 3 später ergänzte Tore) erhalten ist und damit als besterhaltene in Großbritannien und Irland gilt. Auch befindet sich die größte anglikanische Kathedrale Irlands, St. Kolumban, in der Stadt.