Der Gullfoss ist ein berühmter Wasserfall im Haukadalur im Süden Islands. Er gehört mit Þingvellir und den benachbarten Geysiren zum sogenannten Golden Circle der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Islands. Seine durchschnittliche Wasserführung beträgt etwa 109 m³/s. Der Wasserfall rauscht über zwei Stufen (11 m und 21 m hoch). Die beiden breiten Kaskaden stehen etwa in einem 90°-Winkel zueinander. Bei Betrachtung der nachfolgenden Schlucht, erscheint es verwunderlich, wohin diese riesige Wassermenge verschwindet.
Dass es diesen Wasserfall noch gibt, ist dem Einsatz von Sigríður Tómasdóttir und ihrem Vater Tómas Tómasson zu verdanken, die um 1920 gegen den geplanten Verkauf des Geländes am Wasserfall angingen. Es sollte an eine englische Gesellschaft vergeben werden, die einen Staudamm errichten und Elektrizität gewinnen wollte. An Tómasdóttir erinnert eine Hinweistafel aus Stein in der Nähe des Wasserfalles.
Gullfoss ist der wohl meistfotografierte Wasserfall Islands. Die nüchterne Beschreibung des „goldenen Wasserfalls“ müsste beinhalten, dass er über zwei Fallstufen insgesamt 32 Meter in die Tiefe fällt, und dass er ein Wasserfall des Gletscherflusses Hvitá ist, der unterhalb des Gletschers Langjökull entspringt und nach 133 Kilometern in den Atlantik mündet.
Wer den Gullfoss mit eigenen Augen sieht, die Wassermassen, die mit beeindruckender Gewalt in eine tiefe, dunkle Schlucht stürzen und das laute, fast unheimliche Tosen erzeugen, und gleichzeitig aber erlebt, wie die Sonne einen Regenbogen in das aufspritzende Wasser malt, der versteht plötzlich, dass Schönheit und Gewalt sich nicht zwangsläufig ausschließen. Das ist Naturgewalt in ihrer schönsten Form.